Haus HS20

Haus HS20

Umbau und Erweiterung, Salzburg, 2017


Rund um den Bauplatz, der in einem ursprünglich homogenen Stadtteil am Rande Salzburgs angesiedelt ist, kann die Veränderung durch Zeit und Stilrichtungen an jedem Gebäude abgelesen werden. Die regelmäßige, homogene Bebauung der Siedlung aus der Mitte des 20. Jahrhundert, zeichnet sich einerseits durch die vertrauten, traditionellen, gleichmäßigen Formen der Häuser und Ornamentik, andererseits durch die verschiedenen kleinen Veränderungen, die an jedem Bau vorgenommen wurden, aus. Keines der umgebenden Gebäude zeigt sich in seiner Ursprungsform – die kleinen Umbauten, Anbauten und Vergrößerungen durchmischen die homogene Zone und nehmen sich doch zurück, um die ursprüngliche Ordnung nicht zu brechen.

Wie auch in der unmittelbaren Umgebung, wurde am Bauplatz von HS20 der ursprüngliche Bau erweitert. Jedoch sollte das Ziel des neuerlichen baulichen Eingriffs die Zurückführung zur ursprünglichen Substanz sein. Das Original sollte wiederhergestellt werden, um eine kontemporäre Erweiterung planen zu können, die sich jedoch als baulich zurücknimmt. Um dieser Zurückhaltung nachzukommen, beschränkt sich der sichtbare Anbau auf das Erdgeschoss und die zur Straße gewandte Fassade wird in ihrer ursprünglichen Erscheinung erhalten. Weiters verfügen die neuen Fassadenöffnungen über keine Fensterfaschen. So wird der zeitgenössische Anbau klar abgehoben, nimmt sich selbst zurück, um der ursprünglichen Substanz Vortritt zu lassen. Auch im Inneren des Gebäudes unterscheidet sich der offene Anbau im hinteren Bereich vom strukturierten Grundriss des Bestandsgebäudes. Im Innenausbau wurde auf eine passende Erweiterung des schlichten Bestandes gesetzt. Somit entsteht ein Wechselspiel aus einem Sich-Abheben und einem Sich-Einfügen.

Unser Projekt HS20 zeugt von einer Integration in eine Umgebung, deren ruhiges Flair respektvoll angenommen und deren Erhalt an erster Stelle steht.